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Die Frauen von ORWO
Vortrag / Lesung / Ausstellung
ORWO war eins der größten Kombinate in der DDR und galt als Frauenvorzeigebetrieb. Die 'Film' wurde mehrheitlich von Frauen gemeistert. In den letzten 15 Jahren stand eine Frau als Generaldirektorin an der Spitze dieses Riesenkonzern. Frauen arbeiteten zu einem höheren Prozentsatz als im Westen auf allen Ebenen der Hierarchie.
Die Geschichte von ORWO zu Zeiten der DDR ist die eine, der Untergang seit 1989 die andere Seite der Medaille. Es ist schon ein makaberes Stück Industriegeschichte des 20. Jahrhundert, das mit dem Leben und der Arbeitskraft von Frauen geschrieben wurde. 1945 nach dem Zusammenbruch des 'Tausendjährigen Reiches' waren sie die Trümmerfrauen, die den neuen Staat, in Wolfen die Filmfabrik, aufbauten. Nach 1990, dem Zusammenbruch des 'real existierenden Sozialismus' heißen sie Entsorgerinnen, und reißen die Filmfabrik wieder ab; soweit sie nicht bereits in den Vorruhestand abgeschoben oder auf die Straße entlassen wurden, weil ihre Arbeitskraft im wiedervereinigten Deutschland nicht gefragt ist. Im Unterschied zu 1945 ist heute
die männliche Arbeitskraft ausreichend vorhanden. Die ORWO-Frauen erzählten auch von der Zeit der Wende, in der 'Film' wie in ihrem privaten Leben. Sie berichten von den Veränderungen, ihren Ängsten, von der Hoffnung und der Hoffnungslosigkeit und ihren Aussichten für die Zukunft."
Siehe auch das gleichnamiges Buch „Die Frauen von ORWO“, Verlag , Kiepenheuer, Leipzig